Über Silvia Maria Spieß
Sie:
Papier: Dieses Material mit seiner Formbarkeit und Transparenz, mit seiner langen Geschichte und seiner ureigenen Schöpfung steht am Anfang ihrer Arbeit. Papier steht auch im Zentrum ihrer Ausbildung als Künstlerin an der Schule für Darstellende Künste. Papier konzentriert und provoziert ihre Fähigkeiten und sichert ihre Existenz. Papier herzustellen, war schon der Beruf ihres Vaters.
Es:
Handgeschöpftes Papier mit eingearbeiteten Pflanzenteilen arbeitet mit der Natur. Damit unterscheidet sich die Arbeit von der Malerei nach der Natur. Die Methode natürliche Materialien weitgehend in ihrem Zustand zu belassen bzw. sie aus ihrem Kreislauf zu entnehmen und zu Neuem zu gestalten, ist der Auftrag in ihrerArbeit. Ihre Leitidee. Dabei entsteht eine immer wieder auch von Betrachtern empfundene Materialverzauberung: Die Symbiose aus Papier und Pflanze, eigentlich nur zwei unterschiedliche Entstehungsphasen.
Du:
Diese Intention setzt sich in ihren neueren Arbeiten, den passiven Lichtobjekten, fort, indem sie die Symbiosen aus diesen beiden Archetypen Papier und Pflanze zwischen durchsichtige Träger legt. Sie lassen durch Licht wiederum neue noch dichtere Motive entstehen. Denn diese Leuchtsymbiosen setzen Verborgenes aus den inneren Strukturen von Papier und Pflanzen frei. Es entstehen so Objekte, die als Leuchtquelle zu Interpretation einladen und zur Betrachtung einer ganz unbekannten Naturnähe.
Das:
Das Bestreben ist es, die Genese von Papier über Licht als Energie für Pflanzenwachstum bis hin zum Urmaterial Faser als Mystik zu gestalten. Durch diesen Zauber zu verzaubern. Und dabei über eine filigrane Vielfalt zu verfügen, die unerschöpflich ist in Struktur, Formgebung, Anwendung und Anmutung.
Text: Christian Beckmann (WDR)
Die Künstlerin Silvia Maria Spieß aus Berlin-Kreuzberg zeichnet sich insbesondere durch ihre Vielschichtigkeit und Einzigartigkeit aus. Denn längst ist die ursprünglich gelernte Gärtnerin viel mehr als eine bloße Künstlerin; sie ist Konzepteurin, Designerin und Produzentin. Diese Vielseitigkeit überträgt sich nicht nur auf das Produkt – sie charakterisiert das Produkt, sie ist das Produkt. Denn dieses ist ebenso einzigartig wie dessen (Schafferin): Es eint unterschiedlichste Materialien und Formen, wodurch ein vollkommen neues und unkonventionelles Produkt von höchster Qualität entsteht. Diese Qualität ergibt sich aus der Verwendung feinster und exklusivster, handgeschöpfter Papiere, sowie der aufwendigen Konzeption der Lampengestelle. Es entstehen Objekte mit einer ganz eigenen Persönlichkeit welche sich dadurch von industriell produzierten Lampen deutlich abgrenzen.
Im Fokus der Konzeption steht hierbei der Kunde: Silvia Marias Anspruch ist es stets, den Wünschen des Kunden auf funktionaler, sowie auf visueller Ebene gerecht zu werden. Dabei kommen ihr jahrelange Erfahrung und damit einhergehende Kompetenz im künstlerisch- konzeptionellem Bereich zu Gute. Hervorzuheben ist, dass Silvia Maria in jedem Arbeitsschritt das Bewusstsein für Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung begleitet. Ein besonderes Anliegen ihrerseits besteht darin, im Einklang mit der Natur zu arbeiten. Damit hebt sie sich deutlich von großen, massenproduzierenden Konzernen ab und schafft einmalige, ökologisch nachhaltige Designobjekte. Die Besonderheit dieser liegt in der Verarbeitung und Verwendung von Pflanzen auf den Lichtobjekten. Die Pflanzenteile werden in ihrem natürlichen Zustand belassen und zu Neuem verarbeitet, indem eine Symbiose aus Papier und Pflanze geschaffen wird. Diese Liebe und tiefe Verbundenheit zu Pflanzen bestimmte nicht nur, die Wahl zur Gärtnerausbildung. Vielmehr bildet sie den Kern der ganzen Arbeit und begleitete Silvia Maria auf ihrem Weg, der sie zu dem gemacht hat was sie heute ist: Eine authentische, umweltbewusste, professionelle und kompetente Künstlerin.
Text: Lolina Spieß (UDK)